Weisheiten, Ratschläge und Tipps von Experten zum Thema Selbstmanagement gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ich habe das Gefühl, dass auf YouTube die Anzahl der Videos zum Thema Zeitmanagement und Selbstorganisation nur noch von Katzenvideos und Videos von Hunden auf Skateboards übertroffen werden.

Oftmals beziehen sich diese Tipps und Ratschläge auf allgemeinen „Weisheiten“, die schlicht und ergreifend falsch sind. Diese Weisheiten beruhen auf limitierenden Glaubenssätzen und dadurch, dass sie von „Experten“ immer und immer wieder wiederholt werden, werden sie nicht wahrer oder besser.

Das Schlimme an solchen falschen Glaubenssätzen ist, dass sie immer Handeln nach sich ziehen. Und diese Art des Handelns bringt uns nicht weiter. Eher im Gegenteil, mit diesen Glaubenssätzen boykottieren wir uns selbst.

Grund genug, die 5 Weisheiten im Selbstmanagement, die garantiert in die Irre führen, einmal auszugraben und vorzustellen.

TEDx Vortrag Zeitmanagement? So ein Schwachsinn…
Navi fürs Leben
7 Geheimnisse erfolgreicher Unternehmer

5 Weisheiten im Selbstmanagement, die garantiert in die Irre führen

1. Gutes Zeitmanagement ist die Lösung

Zeitmanagement ist nie die Lösung. Das habe ich in meinem TEDx Talk Zeitmanagement? So ein Schwachsinn… ausführlich erklärt. 

Viele denken bei Zeitmanagement an Produktivität, an Effektivität, an möglichst viele Dinge abgearbeitet bekommen. Nach dem Motto: Wenn ich meine Zeit nur besser organisieren könnte, dann könnte ich auch alle meine Aufgaben erledigen. Dieser Gedanke ist genauso wie im Titel meines TEDx Talks erwähnt: Schwachsinn. 

Wir werden nie so viel Zeit haben, alle Aufgaben zu erledigen. Dafür ist unser Zeitalter viel zu chancenreich. Es gibt viel zu viele Möglichkeiten, denen wir nachgehen können und aus denen sich unendlich viele Aufgaben ergeben.

Wir müssen nicht unsere Zeit, sondern unsere Prioritäten managen. Wir müssen uns fragen, ob wir an den richtigen, an den wichtigen Dingen arbeiten.

2. Ich muss mehr arbeiten

Ein Mehr an Arbeit geht immer auf Kosten des eigenen Wohlbefindens. Dies zeigt das Konzept der Lebenskonten, wie sie in meinem Navi fürs Leben abgebildet werden, eindeutig. 

Wenn ich z.B. zu viel Zeit und Energie in das Lebenskonto „Beruf/Unternehmen“ stecke, leiden meine anderen Konten wie Gesundheit und Familie. 

So gelingt eine Work-Life-Integration niemals. 

Aber auch die Produktivität und Kreativität leiden unter zu viel Arbeit. Ich kenne niemanden, der 10 Stunden am Tag konzentriert arbeiten kann. Bei so viel Arbeit leidet immer die Qualität des Outputs. 

Das bedeutet: Ich muss mehr Pausen machen. Ich muss weniger arbeiten, um mehr erledigt zu bekommen. Hört sich komisch an, ist aber wahr.

Mehrarbeit ist nie die Lösung.

3. Multitasking macht mich effektiver

Stell‘ Dir bitte das Bild eines schlechten Jongleurs vor, der versucht, mehrere Teller auf langen Stangen zu balancieren und in Drehung zu halten. Immer wieder fallen Teller auf den Boden und zerbrechen. Genauso sieht es aus mit dem Multitasking. 

Wir können nicht mehrere Teller gleichzeitig in Schwung halten. Dazu sind wir nicht geschaffen. Es ist unmöglich. 

Zusätzlich reduziert das Hin- und Herwechseln zwischen Aufgaben unsere Produktivität um 40% (Studie der American Psychology Association) und The New Atlantis hat herausgefunden, dass Multitasking unseren IQ um 10 Punkte senkt. Multitasking macht uns dümmer. 

Konzentriere Dich immer nur auf eine Sache. Das macht Dich effektiver.

4. Ich muss immer erreichbar sein

Wir wollen es allen recht machen, unseren Kunden, unseren Mitarbeitern, der Familie und unseren Freunden. Daher versuchen wir jederzeit erreichbar zu sein. Ein großer Fehler.

Die ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass wir ständig aus unserer eigentlichen Tätigkeit herausgerissen werden. Nach einer Studie von Microsoft kehren 25% der Menschen, die aufgrund einer Mitteilung aus der Arbeit herausgerissen werden, nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Aufgabe zurück. Unglaublich. Sie haben auf Grund der Unterbrechung vergessen, woran sie gearbeitet haben… 

Wer ständig erreichbar ist, wird nie etwas Substanzielles zustande bringen.

5. Ich muss eine Aufgabenliste führen

Aufgabenlisten sorgen für ein permanent schlechtes Gewissen. Sie machen uns Druck. Sie sind ein ewig nörgelnder Begleiter in unserem Arbeitsleben. 

Nicht umsonst habe ich ein komplettes Kapitel meines Buches 7 Geheimnisse erfolgreicher Unternehmer diesem Thema gewidmet. 

Hierzu ein paar Zahlen: Nur 41% der Aufgaben, die Du in einem Taskmanager erfasst, werden erledigt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 59% unserer Aufgaben nie abgeschlossen werden. 

Diese Aufgaben türmen sich wie ein riesiger Berg vor uns auf. Die Bugwelle an unerledigten Dingen wird immer und immer größer. Von Tag zu Tag wächst der Berg an Aufgaben, die noch abzuhaken sind.

Aufgabenlisten helfen uns also nicht beim Erreichen von großen Lebenszielen. Sie helfen uns nicht beim Verwirklichen unsere Träume und Wünsche. 

Wer Großes erreichen will, darf sich nicht von kleinteiligen Aufgabenlisten den Tag diktieren lassen.

Weche Weisheit zum Selbstmanagement hat Dich in die Irre geführt? Oder hast Du Fragen zu den oben genannten fünf Punkten?

Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.

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