Ziele finde ich gut. Ich bin ein großer Freund von Zielen und vom Ziele setzen. Ziele treiben uns an, uns auf den Weg zu machen. Sie bringen uns in Bewegung und das ist gut.

Denn ohne Ziele verharren viele im Status Quo. Nichts verändert sich. Alles bleibt wie es ist. Kann manchmal ok sein, führt aber in den meisten Fälle nicht zu den gewünschten Ergebnissen.

Wobei… da fällt mir ein Buch ein, das ich vor kurzem gelesen habe: „The Surrender Experiment“ von Michael Singer (*). Es ist eine Autobiografie in der Singer beschreibt, wie er ohne Ziele und einfach mit „Passieren lassen“ Großes erreicht hat.

Beeindruckend. Eine tolle Einstellung und wirklich beneidenswert. Aus meiner Erfahrung eher die Ausnahme als die Regel. Aber ich schweife ab. Darum geht es hier ja gar nicht. Ich wollte den Fehler aufzeigen, den ich beim Setzen von Zielen am häufigsten sehe.

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The Surrender Experiment von Michael Singer (*)

Ist es überhaupt dein Ziel?

Nicht die eigenen Ziele verfolgen. Auch sehr beliebt, aber diesen Fehler meine ich nicht. Viele setzen sich Ziele, die nicht ihre eigenen sind. Ziele von denen sie nur glauben, dass sie sie erreichen sollten. Ziele, die vom Umfeld und/oder sozialen Druck vorgegeben werden.

So entsteht keine Motivation. Das „Warum“ des Ziels ist nicht stark genug. Aufschieberitis ich komme.

Das ist ein häufiger Fehler, aber nicht der größte und schlimmste, den ich immer wieder beobachte. Der Fehler, den ich meine, ist viel schwerwiegender. Es ist… Trommelwirbel!

Verbinde niemals dein Glück mit dem Ziel

Wir verbinden unser Glück, unser Glücklichsein, mit dem Erreichen des Ziels. Hier einige beliebte Beispiele:

  • Wenn ich einen Umsatz von 5 Millionen Euro geschafft habe, dann bin ich glücklich
  • Wenn ich endlich ein eigenes Haus habe, dann …
  • Wenn ich endlich einen guten Vertriebler gefunden habe, dann …
  • Wenn meine Tochter die Abschlussprüfung bestanden hat, dann …
  • Wenn ich endlich einstellig bin (Handicap), dann …

Kommt dir bekannt vor? Zumindest einer der Punkte, oder vielleicht sogar mehrere? Oder ist keiner davon auf dich zutreffend? Ok, aber du verstehst bestimmt, was ich meine.

Wir neigen dazu, unser eigenes Glücksgefühl mit dem Erreichen eines Ziels in Verbindung zu setzen. Das funktioniert nicht.

Glücklichsein kommt niemals am Ende des Ziels

Der amerikanische Psychologe und Wissenschaftler Shawn Achor hat erkannt, das Glück niemals am Ende eines Ziels kommt. Wir werden nicht glücklich, wenn wir Ziele erreicht haben.

Wir leben in einer Kultur des „Mehr“. Wir wollen immer mehr. Das ist eine Eigenschaft von uns Menschen und unserer Gesellschaft. Das kann man mögen oder nicht, ist aber so.

Sobald wir ein Ziel erreicht haben, reicht es uns nicht mehr. Denn der Wettbewerber macht ja schon 8 Mio Euro Umsatz und der neue Nachbar hat ja einen viel schöneren Garten…

Ziele werden neu gesteckt und das erwünschte Glücklichsein bleibt aus. Erst einmal verschoben. Nur wird sich das Glücklichsein auf diese Weise niemals einstellen.

Das Problem mit Zielen

Das Ende vom Lied: Immer mehr rackern und niemals glücklich. Wir landen in einem Zustand des Überwollens und oftmals im Hamsterrad. Wir bauen uns immer mehr Druck auf, bis der Dampfkessel irgendwann explodiert.

Die Lösung: Wir müssen unsere Ziele von dem Zustand des Glücklichseins abkoppeln. Glück und Glücklichsein hat nichts mit Zielen und dem Erreichen von Zielen zu tun. Shawn Achor ist sogar der Meinung, dass Glücklichsein die Grundlage für Erfolg und die Zielerreichung ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Aber was ist denn jetzt gut am Ziele setzen, werdet ihr euch zurecht fragen. Es ist eigentlich ganz einfach:

Ziele sind deine Fixsterne

Ziele sind nicht dazu da, erreicht zu werden. Sie sind nur dafür da, sich auf den Weg zu machen. Sie dienen als Fixstern, an dem du dich orientieren kannst und nicht als Punkt, an dem wir endlich glücklich werden.

Wir müssen den Druck rausnehmen. Dinge auch mal geschehen lassen. Wie der eingangs erwähnte Michael Singer, der ein ganzes Firmenimperium so aufgebaut hat. Er ist einfach seiner Intuition gefolgt und hat Dinge passieren lassen. Ganz ohne Ziele …

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