Drum prüfe, wer sich binden möchte…
Vorstellungsgespräche sind immer eine spannende Sache. Dem Gespräch sind in der Regel mehrere aufwändige Prozesse voran gegangen. So kann es von beiden Seiten schon als Erfolg gewertet werden, wenn Bewerber und Unternehmen zusammen finden.

Beide Seiten haben nun in der Regel zirka eine Stunde Zeit, um sich kennen zu lernen. Diese Zeit sollte optimal genutzt werden. So wird Frustration und die Verschwendung von Zeit und Geld vermieden. Auch das gilt für beide Seiten. Lars Bobach hat eine Strategie für Unternehmen entwickelt, mit denen er sehr genau die Qualifikation und Motivation der Aspiranten eingrenzen kann.

Hier eine kurze Zusammenfassung des Podcasts:

Nimm nicht den Ersten, sondern immer nur den Besten

Bevor du dir deine Bewerber ansiehst, entschleunige den Prozess für dich innerlich. Du hast die Stelle ausgeschrieben, nun gib ihr die Aufmerksamkeit, die sie braucht, um optimal besetzt zu werden. Du tust weder dir noch dem Aspiranten einen Gefallen, wenn du sie nicht sorgfältig besetzt. Der in vermeintlicher Not gewählte Kompromiss-Kandidat von heute, ist der verpasste High-Performer von morgen. Darum: Schau dir die Aspiranten an und – siebe aus, und das gnadenlos. Wenn dir ein Bewerber Grund zur Ablehnung gibt, dann lehne ihn auch ab. Versuch nicht, ihn dir schön zu reden, weil seine Zertifikate und Zeugnisse dich so beeindruckt haben. Auch wenn du keine konkreten Gründe gegen einen Kandidaten finden kannst, vertrau auf dein Bauchgefühl. Es hat immer recht.

So gehst du auf Nummer sicher

Ein Bewerbungsgespräch besteht natürlich nicht nur aus drei Fragen. Jedoch kannst du den Prozess wesentlich beschleunigen und fokussieren, wenn du diese drei Fragen stellst:

Frage 1: Sie haben sich unsere Webseite angesehen. Haben Sie dazu Fragen?

Hier liegt der Sinn ganz klar auf der Hand: Du prüfst damit ab, ob sich der Bewerber mit deinem Unternehmen auseinander gesetzt hat. Wenn jetzt nur Gestotter und Gestammel kommt, dann wirf ihn am Besten sofort vor die Tür. Du brauchst keinen Mitarbeiter, der es nicht nötig hat, sich vernünftig vorzubereiten. Sei aber neugierig und bereit auf die Impulse die du von denen bekommst, die ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Frage 2: Ich werde ihr letztes Unternehmen anrufen. Was wird man mir über Sie erzählen?

Zugegeben, das ist nicht ganz fair. Jeder Bewerber hat eine Vorgeschichte und musste durch einen Lernprozess gehen. Es gibt auch immer einen Grund, warum er nicht mehr bei seinem Unternehmen beschäftigt ist. Du willst an diesem Punkt aber nicht wissen, wie die Performance des Bewerbers beim letzten Unternehmen war, sondern wie selbstkritisch, ehrlich und vertrauenswürdig er ist. Ein Profi-Bewerber wird dir wohl antworten „Wahrscheinlich, dass das Team und meine Persönlichkeit nicht optimal korreliert haben“. Es liegt an dir, wie weit du da nachhaken möchtest. Diese Frage ist ein echtes „Auf den Zahn fühlen“, was dich auch einige Bewerber kosten wird. Aber wie gesagt: Du hast nur diese eine Stunde mit deinem Bewerber und die gilt es zu nutzen.

Frage 3: Ich stelle Ihnen diese Aufgabe…

Du hast ein Produkt, welches es zu betreuen gilt. Dein Bewerber behauptet, dass er das kann. Also soll er es dir auch in einer kleinen Testaufgabe beweisen. Lass ihn eine Präsentation machen, lass ihn einen Text schreiben oder etwas Kleines entwerfen. Der Bewerber muss das Gefühl haben, dass er jetzt zeigen kann, was in ihm steckt. Damit bist du dir über Motivation, Einsatz und letzten Endes auch über das Können deines Bewerbers im Klaren.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Vorstellungesprächen gemacht? Ich freue mich auf Eure Anregungen in den Kommentaren.