Die Setup-Reihe von Lars Bobach ist eine prima Sache. Es ist eine tolle Möglichkeit, sich Anregungen für den Aufbau der eigenen Hardware und Software zu holen. Ich freue mich sehr, dass ich nun auch meinen Beitrag leisten kann.

Solche Setups sind sicher immer im Fluss, denn es braucht nur eine sehr grundlegende App neu auf dem Markt erscheinen und schon bringt es alles durcheinander. Ich möchte in diesem Setup-Artikel etwas von den üblichen Homescreen-Beschreibungen abweichen und mich stärker auf die Hardware und den ergonomischen Aufbau meines Arbeitsplatzes konzentrieren, weil ich den für genauso wichtig halte. Hier geht es um meinen Arbeitsplatz im Home Office in Berlin-Neukölln.

Kurz zu mir

Ich bin Gründer von Mac Business Coaching. Mac Business Coaching hilft Unternehmen die unterschiedlichen Apple-Systeme in ihre individuellen Arbeitsprozesse zu integrieren und zeigt Strategien auf, wie die Technologie optimal genutzt werden kann und den Arbeitsalltag erleichtert.

Ausserdem bin ich zertifizierter Getting Things Done (GTD)-Trainer. Mein Spezialgebiet ist dabei die Verbindung einer optimalen Methodik mit technischen Möglichkeiten aus der Apple-Welt, um „Aufgeräumter, Papierloser und Schneller“ zu sein. GTD ist für mich und meine Kunden die wichtigste Grundlage, um mit Mac, iPhone und iPad reibungslos zu arbeiten.

Mein(e) Schreibtisch(e)

Da man als Wissensarbeiter einen Großteil der Arbeit am Schreibtisch verbringt, war mir hier ein optimales Setup schon lange sehr wichtig. Ich nutze sowohl einen Stehtisch als auch einen davor stehenden, kleineren Sitz-Schreibtisch.

Zunächst zum Sitz-Schreibtisch – Wie auf dem Foto zu sehen, habe ich mein MacBook Pro side-by-side mit einem Cinema Display von Apple verbunden, das als zweiter Bildschirm am MacBook Pro (Mitte 2010, aber mit 2 SSD Festplatten und auf 16 GB RAM aufgerüstet) läuft.

Das Cinema Display ist dabei als virtuelle Schreibtisch-Erweiterung des MacBook konfiguriert. Ausserdem nutze ich auf beiden Bildschirmen mehrere, unabhängige Schreibtische (Spaces), die so aufgeteilt sind:

MacBook Bildschirm: Schreibtische für organisatorische Apps wie Mail, Nachrichten, Kalender, OmniFocus
Cinema Display: Schreibtische für die eigentliche Arbeit – Word, Excel, Keynote, Scrivener, Evernote, iThoughtsX, etc.

Der Vorteil bei dieser Aufteilung ist, dass die Spaces beim Programmwechsel über cmd + Tab unabhängig voneinander bleiben, so dass man z.B. immer Mail im Auge behalten kann, wenn man auf dem großen Bildschirm zwischen Programmen wechselt.

Mac und Bildschirm stehen auf dem Steh-Schreibtisch, was zwei Gründe hat. Ich bin 2,04m und für mich sind die Bildschirme damit parallel auf Kopfhöhe, wenn ich sitze. Theoretisch kann ich das Cinema Display aber auch so drehen, dass ich damit am Steh-Schreibtisch arbeiten kann. Dafür muss ich dann nur die USB-Tastatur, Maus und Trackpad rüber nehmen.

Ein papierloses Büro ohne einen sehr guten Scanner kann man vergessen. Wenn ich meinen GTD Wochenüberblick mache, landet jedes Stück Papier (Notizen, Protokolle, Briefe), die ich noch irgendwie benötige über den ScanSnap iX500 entweder im Dateisystem oder direkt in Evernote.

Da meine Hauptarbeit das Remote-Coaching über GotoMeeting und Webinare sind, habe ich in ein sehr gutes Mikrofon investiert, das Blue Yeti. Eigentlich bietet das eingebaute Mikrofon des Mac auch schon eine gute Leistung, mit einem rauschunterdrückenden (Semi-)Profimikrofon kann es aber nicht mithalten. Zugegeben, es ist schon ein ziemlicher Oschi, aber nach einer Weile bemerkt man es kaum noch. Da ich am Tag bis zu 6 Stunden Remote Coaching und Telefonate durchführe, ist es einfach immer direkt da, wo ich es brauche. Telefonieren kann man damit auch sehr gut seit über den Mac auch die Telefonleitung des iPhone genutzt werden kann.

Der Stehtisch (ist eigentlich ein Architekturtisch) ist wesentlich größer mein Schreibtisch, an dem ich sitze. Er ist daher am besten dafür geeignet, wenn man mit Ordnern oder großen Blättern hantiert. Hier mache ich daher meistens meine Belegsortierung für die Buchhaltung oder wenn ich ein Brainstorming mache. An der Wand direkt dahinter (im Foto nur angedeutet) hängen dafür auch zwei Whiteboards. Mit dem Hocker Move von Varier, der durch seinen abgerundete Stellfuß sehr flexibel ist, ist die Sitz-Aufsteh-Dynamik sehr angenehm.

Wenn Kunden zu mir kommen, wird häufig gemeinsam am Stehtisch gearbeitet, weil dort alle Geräte gut aufgebaut werden können und Ideen am Whiteboard gewälzt werden.

Ausserdem ist dort auch meist das iPad Air 2 mit der (ersten) Bluetooth Tastatur von Apple aufgestellt. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, konzentriert, im Single-Tasking Modus an Texten zu arbeiten oder die Aufgabenplanung zu machen. Der Wechsel zwischen Sitz- und Stehtisch trägt auch dazu bei, dass ich nicht den ganzen Tag sitze – Sitzen soll ja das neue Rauchen sein…

Unser Kühlschrank-iPad

Kühlschrank IPad

In unserem Haushalt schwirren inzwischen so viele Apple Geräte herum, dass sie sich auch auf verschiedene andere Räume verteilt haben. So ist mein zweites iPad (iPad 3) inzwischen ein dediziertes Kühlschrank-iPad, das immer für Gesprächsstoff bei Gästen sorgt:

„Nein, unser Kühlschrank hat keinen eingebauten Fernseher“
„Nein, das iPad schaut nicht nach, was im Kühlschrank fehlt und bestellt es automatisch“ – Obwohl das schon ziemlich cool wäre.

Das hat jetzt nicht direkt mit dem Arbeitsplatz zu tun, aber ich stehe nicht selten in der Küche und mache dort kleinere Arbeiten in Mail oder OmniFocus – ansonsten ist der Kühlschrank-iPad eher für spaßige Sachen, wie z.B. die Rezepte-App Paprika.

Soweit erstmal zu meinem „physischen“ Setup. Zu meinen iPhone und iPad Homescreen-Setups schreibe ich gerne nochmal einen Artikel, wenn Lars mich lässt.


Wie gefällt Euch Nicolais Setup? Habt Ihr Fragen an ihn? Ich freue mich auf unsere Diskussion in den Kommentaren.