Ein ‚Ja‘ ist schnell ausgesprochen: Weil es unser Ego kitzelt, weil wir gefallen wollen und die Erwartungen des Gegenübers erfüllen möchten. So erkaufen wir uns vorschnell Glück, obwohl oft eine Stimme im Hinterkopf uns schon in dem Moment, in dem wir gefragt werden, sagt: Mach’s nicht!

Denn letztendlich haben wir keine Zeit zu verschenken und zu etwas ‚Ja‘ zu sagen, heißt immer auch, ‚Nein‘ zu vielen anderen Dingen zu sagen. Und so kommen wir mit unseren eigenen Prioritäten nicht mehr vorwärts.

Diese Podcastfolge zeigt Euch Strategien auf, besser ‚Nein‘ zu sagen:

Hier die sieben Möglichkeiten eines besseren ‚Neins‘ noch einmal in der Übersicht :

1. Niemals sofort ‚Ja‘ sagen

Als sehr entscheidungsfreudiger Mensch muss auch ich mich oft noch bremsen und mir sagen: Du kannst dir Zeit nehmen und darüber nachdenken, Du musst das nicht sofort entscheiden. Den Satz „Danke, ich mache mir Gedanken und melde mich“ nimmt Dir niemand übel.

2. Die echten Kosten des ‚Ja‘ klar machen

Während jedes ‚Ja‘ Zeit kostet, ist das ‚Nein‘ die einzige Möglichkeit, Dir mehr Zeit zu schaffen. Wenn Du ‚Ja‘ sagst, ist das immer auch ein ‚Ja‘ zu den Prioritäten anderer und Du stellst Deine eigenen hinten an. Im schlimmsten Fall sagst Du zu allem ‚Ja‘ und Deine Zeit für Entspannung und Erholung leidet ebenso wie Deine Produktivität. Im Endeffekt bist Du dann nur gestresst und frustriert und ein ‚Ja‘ zu den wichtigen Dingen in Deinem Leben ist nicht mehr möglich. Deshalb gilt es, abzuwägen, was ein ‚Ja‘ letztendlich für Dich bedeutet.

3. Kein Entschuldigen

Ein klares „Nein, da habe ich keine Zeit für“ reicht. Denn je länger Deine Entschuldigungsarie ansonsten dauert, desto mehr Schuldgefühle erzeugst Du bei Dir selbst. Für dein ‚Nein‘ gilt deshalb: Je klarer, desto besser.

4. Schuldgefühle ignorieren

Ganz vermeiden können wirst Du Schuldgefühle nicht, denn sie kommen immer, wenn Du ‚Nein‘ sagst. Also musst Du damit umgehen: Nimm sie bewusst wahr und drücke auf „löschen“ (oder nutze Barbaras analoge Variante: Pack sie in einen Koffer und schließe ihn ab). Dann denke einfach nicht mehr darüber nach.

5. Positiv mit dem ‚Nein‘ umgehen

Verbinde keine negativen Gedanken mit deinem ‚Nein‘, sondern halte Dir vor Augen, dass du mit jedem ‚Nein‘ auch ‚Ja‘ zu etwas Wichtigem in Deinem Leben sagst. Für mein Tagebuch beantworte ich jeden Tag die Frage „Was hast Du heute für Dein Lebensziel getan?“. Jedes ausgesprochene ‚Nein‘ bringt mich meinem Lebensziel näher.

6. Eine Alternative anbieten

Sofern das möglich ist, biete statt Deiner Zeit eine Alternative an und teile Ressourcen. Oft kann ich mit Hinweisen auf Blogartikel weiterhelfen. Ich arbeite oft mit Textbausteinen für alle möglichen Email-Anfragen. Noch lieber aber beantworte ich offene Fragen in den Kommentaren, weil davon alle gleichzeitig etwas haben.

7. Regeln aufstellen

Das ist eine Maßnahme für besonders hartnäckige Fälle: Schreibe Dir Regeln für die Situationen auf, in denen Du immer ‚Ja‘ oder immer ‚Nein‘ sagst. So kannst Du es Dir selbst ganz klar vor Augen halten.

Zitat

Barbaras Zitat reicht diesmal weit zurück, ist aber immer noch aktuell. Der römische Philosoph Lucius Seneca sagte: „Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

Welche Strategien habt Ihr, ‚Nein‘ zu sagen? Habt Ihr weitere Anregungen? Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.