Mit der App Mailbox wurde das Thema ‚Emails unterwegs abrufen‘ vor ein paar Jahren revolutioniert.
Zuerst nur für das iPhone konzipiert, erschien die App mittlerweile auch für das iPad, für Googles Android und als Beta-Version für den Mac.
Inzwischen gibt es aber auch andere Programme, die über die normale Email-Bearbeitung hinausgehen und gute Konzepte aufweisen. Eines davon ist Boxer.
Schafft es Boxer, Mailbox vom Thron zu stoßen?
Mailbox
Die App Mailbox hat mit ihrem Erscheinen die Bearbeitung von Emails komplett neu definiert. Mit einfachen Gesten konnten Emails bearbeitet werden.
Der Clou der App ist nach wie vor einfach wie genial: Eine integrierte Wiedervorlage, in die ich Emails mit einem Wisch verschieben kann.
So kann man eine Email unterwegs mit einem Fingerstreich mal eben auf heute Abend, morgen oder nächste Woche verschieben. Sie verschwindet aus der Inbox und taucht erst zum gewünschten Zeitpunkt wieder dort auf.
Zusätzlich unterstützt die App Listen, welche wie Ordner gehandhabt werden können. Auch hier: Mit einem Wisch ist die Email verschoben.
Mittlerweile hat Mailbox auch eine Art Regel-Funktionalität: Auto-Swipe. Die Wisch-Funktionen können bestimmten Emails direkt zugeordnet werden. So landen solche Emails zum Beispiel direkt in einer vorher festgelegten Liste.
Die komplette Funktionalität von Mailbox funktioniert plattformübergreifend. Emails, die man auf seinem iPad auf ein Datum verschiebt, erscheinen auch in dem Email-Programm auf dem Rechner oder auf dem iPhone am entsprechenden Tag im Eingangskorb.
Möglich ist dies, da Mailbox die Emails auf eigenen Servern zwischenspeichert. Dies ist auch, in Zeiten der Sensibilisierung bzgl. Datenhaltung durch die NSA-Affäre, einer der Hauptkritikpunkte vieler an diesem Programm.
Mailbox unterstützt nur Gmail und Apples iCloud. Alle anderen Email-Provider bleiben außen vor.
Pros
* Integrierte Wiedervorlage
* Synchronisation über alle Geräte
* Auto-Swipe als Regel
* Desktop – Version (beta) arbeitet perfekt mit den mobilen Apps zusammen
Cons
* Nur für Apples iCloud und Gmail
* Emails werden auf den Mailbox (Dropbox) Servern gespeichert
Boxer
Die Boxer App ist Mailbox sehr ähnlich und doch irgendwie ganz anders.
Auch Boxer unterstützt Wischgesten und hat eine Wiedervorlage integriert. Anders als bei Mailbox ist dies aber eine separate ToDo-Liste. Emails, die in die ToDo-Liste verschoben wurden, tauchen nicht wieder im Eingangskorb auf.
Von der Idee her gut, nur schade, dass dies nicht plattformübergreifend funktioniert. Hier fehlt die Synchronisation.
Eine Email, die ich mir auf meinem iPad für Mittwoch auf Wiedervorlage gelegt habe, erscheint auch nur auf meinem iPad am Mittwoch als fällig in den ToDos. Auf meinem iPhone oder am Computer bekomme ich davon nichts mit.
Schön gelöst sind dagegen die Actions. Hier bietet Boxer einen sehr guten Funktionsumfang.
Unter ‚Quick‘ kann man Standardvorlagen für Emails hinterlegen. Mit ‚Like‘ kann ich dem Absender mit einem Klick signalisieren, dass ich die Email zu Kenntnis genommen habe und es ist zusätzlich noch eine Schnittstelle zu Evernote und Sanebox integriert.
Pros
* Standardisierte Antwort-Emails
* Schnittstelle direkt zu Evernote
* Die Like-Funktion
* Alle Email-Provider werden unterstützt
Cons
* Keine plattformübergreifende Synchronisation
* Keine Regeln
Fazit
Die App Boxer hat sehr viele gute Ansätze und der Funktionsumfang ist wirklich toll. Alleine die Like-Funktion und die Evernote-Integration finde ich klasse.
Leider ist die fehlende Synchronisation über mehrere Geräte und das damit verbundene Inseldasein der App ein K.O.-Kriterium. Hier muss Boxer unbedingt nachbessern.
Mailbox punktet durch die Synchronisation, auch wenn sie im Funktionsumfang etwas hinterherhängt.
Die Geschichte ist aber hoffentlich noch lange nicht zu Ende. Zur Abarbeitung der modernen Email-Flut bedarf es dringend neuer Konzepte und Ideen. Ich bin schon sehr gespannt.
Welche Email-App nutzt Du auf Deinem iPad? Hast Du Fragen zu Mailbox oder Boxer? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren.