Stephen Covey würde sich im Grabe umdrehen. Im Jahr 2000 hat er dem Magazin Focus (!!!) ein Interview gegeben und gesagt „Wir leben in einem Zeitalter der Dringlichkeitssucht“. 

Zu dieser Zeit kamen E-Mails gerade auf. An Facebook, Instagram, Whatsapp & Co. hat damals noch nicht einmal Marc Zuckerberg gedacht. Leider ist Stephen Covey 2004 verstorben, aber wenn er mitbekommen würde, wie sich unsere Welt seit dem Interview verändert hat, dann würde es garantiert passieren. Er würde sich im Grabe umdrehen.

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Der Unterschied zwischen dringend und wichtig

Dem Selbstmanagement-Papst Covey war schon damals aufgefallen:

Wir haben Schwierigkeiten, zwischen dringenden und wichtigen Dingen zu unterscheiden.

Ein einfaches, aber anschauliches Beispiel: Wir sind uns alle einig, dass unsere Gesundheit wichtig ist. Trotzdem lassen wir zu, dass dringende Dinge, z.B. das Angebot für den Kunden Reimann, uns davon abhält, etwas für unsere Gesundheit zu tun. 

Oder die Ballettaufführung der Tochter: Super wichtig. Trotzdem kommt uns das ganz dringende Projekt in die Quere, für das wir unbedingt noch ein Konzept fertigstellen müssen (frag’ nicht, wie ich auf dieses Beispiel komme…).

Dringende Aufgaben lassen keinen Platz mehr für wichtige Dinge im Leben.

Irgendwann ist es dann soweit, dass wir nur noch dringende Dinge erledigen. Uns nur noch den Aufgaben widmen, die am lautesten schreien. Und in diesem Lärm kommen die wichtigen Dinge, die eher zurückhaltend und leise sind, überhaupt nicht mehr durch.

Also wird nur noch Dringendes erledigt. Das Gefährliche dabei ist, dass uns diese Art des Arbeitens vordergründig eine gewisse Befriedigung gibt. Wir fühlen uns gut, weil wir viel abhaken, viel erledigen. Dieses Gefühl kann schnell zur Sucht werden, nach Stephen Covey zu einer Dringlichkeitssucht.

Übung: Welche Aufgaben in der kommenden Woche sind wichtig und welche nur dringend?

Das Fatale an dieser Sucht ist, sie führt uns direkt und ohne Umwege ins Hamsterrad mit allen seinen ungesunden Auswüchsen. Das will keiner. Und daher müssen wir uns den Unterschied zwischen dringend und wichtig immer wieder vor Augen führen.

Um Dir den Unterschied klar zu machen, empfehle ich Dir die folgende Übung: Gucke Dir alle Deine Aufgaben für die nächste Woche einmal an und gruppiere diese nach dringend und wichtig.

Am besten lädst Du Dir dazu den Vordruck der Eisenhower-Matrix (larsbobach.de/downloads/) herunter. Da kannst Du die Aufgaben schon eingruppieren.

Solltest Du Dich an den vier Quadranten stören, kannst Du auch einfach nur die Bereiche A + B der Eisenhower-Matrix ausfüllen. Ist in diesem Fall vollkommen ausreichend.

So, jetzt machst Du hier mal eine kurze Pause und füllst die Eisenhower-Matrix wie oben beschrieben aus.

Nicht weiterlesen! PAUSE!!!!

Und, ist Dir die Aufgabe schwer gefallen? Oder ging sie Dir leicht von der Hand?

Aus meinen Workshops weiss ich, wie schwer vielen diese Übung fällt. Da wird Dringendes zu einer wichtigen Aufgabe gemacht und viele wichtigen Dinge werden oft überhaupt nicht berücksichtigt.

Was ist wirklich wichtig in Deinem Leben?

Guck‘ Dir Deine ausgefüllte Eisenhower-Matrix noch einmal ganz bewusst an. Gehe jede einzelne Aufgabe durch und stelle Dir für jeden Punkt die eine, alles entscheidende Frage: Würde ich das machen, wenn ich nur noch 1 Jahr zu leben hätte?

Wenn Du das mit ja beantworten kannst, dann ist die Aufgabe wirklich wichtig. Darauf musst Du Dich konzentrieren. Und der Rest? Alles nur Ablenkung und dringender, lauter Lärm.

Was hilft Dir, Dich auf die wichtigen Dinge in Deinem Leben zu fokussieren?

Ich freue mich auf unseren Austausch in den Kommentaren.

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